Foto: Japanisches Palais Dresden
Eine Ausstellung im Japanischen Palais Dresden // 16.04.-01.08.2021
Konzept und Kuratorium ,Gedichtspur', Künstlerische Position ,Celan': Kollektiv »kaboom«
In Kooperation mit dem Japanischen Palais Dresden
Wie lässt sich über scheinbar Unaussprechliches sprechen? Wie überwinden Gesellschaften Zustände der Sprachlosigkeit nach Verlust- und Gewalterfahrungen? Kollektive Traumata – Krieg, Genozid, Verfolgung und Vertreibung – hinterlassen tiefe Spuren im Gedächtnis von Gemeinschaften. Sie prägen das Fühlen, Denken und soziale Handeln der Menschen. Gemeinsam ist ihnen die Suche nach Sprache, die Erlebtes in Worte fasst.
Ausgehend von der poetischen Widerstandskraft von Literatur haben wir in dieser Ausstellung ausgewählte Gedichte künstlerischen Positionen sowie ausgewählte Objekte aus dem Archiv des Ethnologischen Museums gegenübergestellt und nach Möglichkeiten der Überwindung eines Schweigens befragt, das bis heute unsere Gegenwart prägt. Doch sie ist auch von dem bestimmt, was Hannah Arendt als ,dichterisches Denken' bezeichnete: in der Poesie wird Unsichtbares sichtbar. Sie besitzt die Kraft, Begriffe neu zu besetzen, und Aufmerksamkeit für andere traumatische Erfahrungen zu schaffen. In der von uns konzipierten Gedichtspur wird dieser Ansatz deutlich: Sie begleitet und kommentiert die Ausstellung. In der Betrachtung der jeweils eigenen historischen und gesellschaftlichen Ursachen wird Sprache zum Weg und zur Methode des empathischen Erinnerns.
Dichter:innen
Marwan Ali, Gloria Anzaldúa, May Ayim, Zhang Di, Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Don Mee Choi, Özlem Özgül Dündar, Ingrid Isermann, Anatol Ivashchanka, Orsolya Kalász, Maren Kames, Barbara Köhler, Sudabeh Mohafez, Ronya Othmann, Maria Stepanowa, Dmitri Strozew, Ijeoma Umebinyou
Künstlerische Positionen
Anna Brägger, Michelle Eistrupp, Kuwash, Silvina der Muguerditchian, Nathalie Anguezomo Mba Bikoro, Michelle Eistrupp, Museum der Trostfrauen, Kim Seo-Kyung und Kim Un-Seong, Tajima Tsukasa, Remedios Felias, Kang Duk-Kyung, Ute Puder, Olaf Schlote
Mehr Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.