Illustrationen: Tine Fetz

Rendering: markos-esther Design

Foto: kaboom



Ein Ruf aus der Ferne. 

Die Familie Prager aus dem Prenzlauer Berg 

Eine Vitrinenausstellung im Museum Pankow, Berlin // Dauerausstellung ab dem 06.06.2023


Gestaltung und Umsetzung in Kooperation mit markos-esther Design


Lothar Prager wird 1938 in Prenzlauer Berg geboren. Seine Eltern Georg und Margarete (geb. Romm) sind in den Straßen um den Wasserturm auf­ge­wachsen – sie in der Weißenburger Straße (heute Kollwitzstraße) und er in der Straßburger Straße. Georg war gelernter Buch­drucker und eröffnete in dem Schreib­waren­laden seines Vaters eine Druckerei. Margarete und ihre Schwieger­mutter arbeite­ten beide im Geschäft mit.

 

So hätte diese lokale Familien­geschichte weiter­gehen können. Lothar aber wächst nicht in Prenzlauer Berg auf, lernt seine Groß­eltern nie kennen. Im Januar 1939 verlässt er mit seinen Eltern die Stadt, und über­lebt den Holocaust fernab Berlin, in der chinesi­schen Hafen­stadt Shanghai.

 

Unser Kollektiv hat, gemeinsam mit markos-esther design studio, die Ausstellungsgestaltung konzipiert und die Umsetzung verantwortet. Ausgehend von dem Gedicht der in Berlin zurückgebliebenen Eltern an die Kinder und das Enkelkind in Shanghai erzählen wir die Geschichte der Familie Prager, die zu­gleich auch stell­ver­tretend für das Schick­sal vieler Un­bekannter steht: Der Aufbau einer gut­situierten Existenz, die Ver­wurze­lung in Prenzlauer Berg, das erzwun­gene Exil, die Er­mordung der An­ge­hörigen, das Über­leben der Geflüch­te­ten und das Zurück­kommen nach Berlin.

 

Die Gegen­wart des Bezirks Berlin-Prenzlauer Berg ist auch von der Erinnerung, dem Leid des Verlustes und der Wieder­an­näherung vieler ehe­maliger Bewohner*innen und nach­folgender Genera­tio­nen geprägt.